Review by Henning Mangold (of Babyblaue Seiten)

Es gab im antiken Griechenland einen wahrhaft gefährlichen Philosophen, der einst eine Marktplatzrede für die Gerechtigkeit hielt – überzeugend mit allen denkbaren Argumenten. Am nächsten Tag trat er erneut auf und hielt eine Rede gegen die Gerechtigkeit – wieder überzeugend mit allen denkbaren Argumenten.

Henning Pauly ist ähnlich: Da geht er eines Tages in der Pause zwischen den Aufnahmearbeiten zu größeren Werken ins Studio – dreizehn Tage lang, um dreizehn Songs aufzunehmen, nur mit seinen zahlreichen Gitarren, Bass, Drums und einigen großartigen Sängern. Es werden gute Songs; nicht unbedingt proggig, aber eingängig und dennoch ohne abzusehende Abnutzungseffekte, immer so, dass man gleich mitsingen könnte, ohne sinnloses Füllmaterial, und völlig problemlos wird das Album auf diese Weise randvoll. Für jeden Geschmack ist etwas dabei, und was nicht sofort dem Geschmack entspricht, kann später immer noch hineinwachsen; es scheint fast unmöglich, die CD nicht irgendwie zu mögen.

So stellt Pauly einerseits einen neuen, scheinbar unkomplizierten Weg des "Songwritings nebenbei" vor, führt gleichzeitig das Schreiben von Songs lachend ad absurdum und löst bei mir fast eine Krise des Songhörens aus.

Wie das? Welche Krise?

Nun, richten wir ein Ohr auf den sechsten Song mit dem unspektakulären Titel "Six": breiter, fetter Gitarrensound mit Hymnenpotential und einer Stimme, die in ihrer Kraftfülle angenehm pathetisch rüberkommt. Dann plötzlich Abbruch; jemand sagt: "Hey, Henning?" Antwort: "What?" Darauf der andere: "This isn’t working, man." Dann schlägt er vor, den Song als "something like a ballad" zu spielen. Gesagt, getan: die Soundfülle wird zurückgefahren, eine Akustikgitarre kommt dazu, und alles wird schnulzig. Wieder die Stimme: "Äh, Henning – that ballad thing – you fuck it!". Und wir sind wieder zurück im Bombast.

Haben wir nicht immer geahnt, dass es so läuft? Wie auch sonst? Aber mir, der ich noch nie in einem Aufnahmestudio war, gibt das zu denken.

Oder nehmen wir den dritten Song "Three": Eine Stimme wie Peter Gabriel, ein leicht verfremdet gezogener Gitarrensound, klingt wie ein heimlicher Bonustrack zu Gabriels "Up"-Album, den Pauly aber anscheinend nicht einmal für wichtig genug hält, um ihm einen richtigen Titel zu geben, obwohl er sich total hypnotisch in die Gehörgänge frisst. Nach diesem Song und dem eben erwähnten Dialog werde ich, so traurig es ist, in Zukunft anders reagieren, wenn ich aktuelle News in Progmagazinen lese: wenn dann z.B. bekannt gegeben wird, dass (z.B.) Peter Gabriel eineinhalb neue Songs für sein in vier Jahren zu erwartendes neues Album aufgenommen hat, werde ich nicht mehr reflexartig denken ‚Her damit, muss ich haben, koste es, was es wolle!’, sondern wohl erst mal nur eine Augenbraue hochziehen und erregungslos abwarten. Und das alles wegen Henning Pauly.

Jetzt sollte aber niemand denken, dass er uns einen intellektuell-avantgardistischen Dünkel vor Ohren führt: er scheint lediglich den Spaß seines Songwritings vorführen zu wollen, er bietet abwechslungsreiche Unterhaltung und hat dabei möglicherweise nicht mal im Ansatz meine Hintergedanken. Wahrscheinlich belastet ihn auch nicht im entferntesten die Vorstellung, dass er hier einige Songs aufgenommen hat, die so, wie sie sind, mangels Bekanntheit ihren Weg nie auf einen Kuschelrock-Sampler finden werden, obwohl sie genau zu diesem Zweck hätten geschrieben sein können (so z.B. "Seven"). Und dass von anderen Songs (z.B. "I’d like to") gewisse Oldieclubs niemals schwärmen können, aber nur deshalb nicht, weil sie diese Platte nie zu hören bekommen werden, stört ihn sicherlich auch nicht.

Er bewegt sich so beiläufig durch die Rock-/Popgeschichte wie ein Nashorn durch einen Plattenladen und spießt alles auf, was er vors Horn bekommt – der Tarantino des Prog. Manche Songs sind gnadenlos vordergründig spießig, aber von einer so radikalen Spießigkeit, dass diese revolutionär anmutet – der Mr. Bean des Prog. Dann kommt er plötzlich mit einem Metal-Arrangement in einem ansonsten völlig vordergründig und fast einfältig geschriebenem Rocksong ("Infrared"), in den er überraschend einen Quasi-Accappella-Gesang einsetzt, aber am Schluss bleibt es dem Hörer nicht erspart, den anspruchslosen Refrain noch einmal einen Halbton höher über sich ergehen zu lassen – Hardrock-Schlagerhit im Metalgewand – und als ob das nicht provozierend genug wäre, gibt’s zur Ein- und Ausleitung auch noch frippertronische Gitarrenklänge, was sicher kein Sound-Zufall ist, denn im letzten Song bauen sich Gitarrenlinien auf, die eine unüberhörbare Nähe zum Crimson-Stil erkennen lassen – nur die Hookline ist der Fremdkörper, sonst ginge das glatt als "ProjecKt" durch.

Man kann das Album anspielen, wo man will: überall scheint der Hörer gerade ein Fass ohne Boden aufgemacht zu haben. Da gibt es Sprechgesang mit New-Wave-Gitarren a la frühe Big Country in "All I ever wanted"; schnellen Blues mit Banjo und Boogie-Woogie-Feeling in "Nothing is forever"; besten Melodic Rock zum Mitgehen in "Waiting for a revolution"; eine anrührende Akustikballade für Pfadfinder-Singekreise wie "When kings & queens collide".

Schrieb ich gerade "anrührend"? Das eben ist die Frage, wie ich bereits angedeutet habe: Songs, von denen sonst jeder denkt, sie müssten aus dem Bauch heraus geschrieben werden, breitet Pauly auf dem Seziertisch aus und legt die Reste vom Bauch gleich daneben. Ich bin sicher: darüber kann er sich freuen wie ein Moorhuhn, und auf mich wirkt die Freude durchaus ansteckend, jedenfalls beim Hören. Hinterher kommt jedoch das Grübeln wie der Kater nach der Feier. Aber das muss man schließlich auch alles mal mitgemacht haben. Sage einer, was er will – ich find’s einfach nur herrlich, wenn auch auf eine verwirrende Weise...


Review by Thomas Kohlruss (of Babyblaue Seiten)

Henning Pauly, der "Prog-Gemeinde" wohlbekannt von seiner Band Chain und dem Projekt Frameshift, ist ein Multiinstrumentalist und Komponist mit deutschen Wurzeln, der heute in Los Angeles lebt und arbeitet.

Während der Arbeit am neuen Album von Chain sowie an einer Rockoper namens "Babysteps" brauchte Pauly (nach eigener Aussage im Booklet) mal eine Auszeit... also beschloss er "zur Entspannung" in knapp 2 Wochen (also genauer in dreizehn Tagen, überraschend, oder?) ein "einfaches, straight forward" Rockalbum aufzunehmen. Und weil er selber nicht singen kann oder will, hat er der Einfachheit halber einige Freunde von sich eingeladen, den Gesang zu übernehmen... Gut wenn man solche Kumpels und Freundinnen hat! Und interessant, was manche Menschen für eine Vorstellung von Ausruhen und Entspannen haben ;-))

So entstand also nun ein Album mit 11 Sängerinnen und Sängern für 13 Titel. Die Instrumentierung wurde bewusst einfach gehalten und beschränkte sich auf Gitarre (und ein paar andere Saiteninstrumente), Bass und Schlagzeug. Den instrumentalen Teil übernimmt Henning Pauly komplett, bis auf's Schlagzeug, an dem sein Bruder Eddie Marvin (wie schon bei Frameshift) werkelt.

Vorweg: Das ist eigentlich kein Prog-Album... siehe oben: Das sollte es wohl auch nicht werden, aber Henning Pauly kann anscheinend kaum anders, als zumindest zwischendurch immer wieder Elemente 'klassischer' Prog-Stile aufzugreifen und so gibt es hier auch 'was davon zu hören. Dazu kommt die herausragende Gitarrenarbeit von Pauly, ausgedehnte Soli lassen schon immer wieder das richtige "Feeling" aufkommen. Daneben frönt das Album einer ziemlichen Stilvielfalt, wahrscheinlich auch durch die jeweiligen Sänger geprägt, von Rock, funkigen Stellen über Folkiges bis hin zum Blues. Ich fühle mich desöfteren an die Texaner King's X erinnert, um mal einen Vergleich ins Spiel zu bringen. Insgesamt sind die Songs teilweise erschreckend gut, wenn man mal bedenkt, dass es sich "nur" um mal eben "zum Spass" aufgenommen Titel ohne grossen kompositorischen Aufwand handelt...

Die einzelnen Titel sind - wie gesagt - natürlich stark von den Sängern geprägt und da gibt es stärkere und schwächere, die damit auch die "Güte" der Songs beeinflussen. Richtig schwach ist hier aber nichts (am ehesten noch der Beitrag von Frameshift- und Chain-Kumpel Matt Cash, leider), beeindruckend sind insbesondere die beiden Beiträge von Maya Haddi, die sich einmal ("Forever Young") als gute Interpretin eines balladesken Songs erweist und dann ("No Little Girl") als Rockröhre loslegt. Chapeau! Meine andere Lieblingsstimme ist die von Edward Heppenstall, tolle Bluesstimme! Geschickt, dass gerade diese beiden jeweils zwei Titel einsingen durften.

Proggies halten sich vielleicht zunächst am besten an "Infrared", toller Song mit synthieartigem Gitarrenbeginn und progmetalartigem Fortgang, der könnte glatt von den Frameshift-Sessions übriggeblieben sein, und "Waiting For A Revolution" mit sehr gelungenem Gitarren-Riffing. Daneben gibt's immer mal wieder Krummtakte etc. als kleine "Prog-Einlagen". Interessant auch Anfang und Ende von "Three", wo entweder wieder eine Art Gitarren-Synthie zum Einsatz kommt, oder ich weiss auch nicht? Angeblich ja keine Keyboards hier... Auch "13 Days" bietet den einen oder anderen interessanten Klang, auch hier meint man wieder Keyboards mit reichlich schrägen Sounds im Hintergrund zu hören, aber werden wohl auch Gitarren sein. Bemerkung: Aus erster Hand (nämlich von Henning Pauly selbst :o) weiss ich inzwischen, dass es sich bei diesen synthieartigen Klangeffekten um ein Gitarreneffektgerät namens Andrena-Linn handelt. Hörenswert!

Auch wenn's nicht durchgängig Prog ist: Die Leser dieser Seiten dürfen sich auf ein gelungenes Rockalbum freuen, dass einen gut durch den Sommer begleiten kann. Oder wie Henning Pauly selbst vorschlägt: Das ideale Auto-Fahr-Album ;-)


Review by Cassie Tobin

"13 Days" seems to be Henning Pauly's sly dial-down from the lofty academics of Frameshift "Unweaving the Rainbow". Class is now dismissed: let's nip off to the pub for some beers, lively convo & hit the jukebox!

Got some quarters? Here's selection 1/A

"Ive Had Enough" - Right out of the gate with a percolating Mike + the Mechanics flavored-riff and loads of sarcasm. Plastic people with superficial values is the theme. The poor dude in the song has tried trendy diets, makeovers and pimpin threads to win a lady but still gets shot down. "Is this me or only what you want to see... I can't please you... I could never measure up". He bemoans the fact that his dogs are much better judges of character.

"All I Ever Wanted" instantly tweaked my goth node... maybe because the singer sounds so much like Peter Murphy of Bauhaus. Great grungy guitar sound and a song about getting everything you want, but not gaining happiness as a result.

"Three" is a musically haunting bit of introspection, with lyrics about alienation & isolation. Henning interjects with an appropriately searing guitar solo.

"Forever Young" is a tender affirmation that you get as much joy out of life as you put into it. The empowerment of love & acceptance make a person "forever young". A showcase for Maya Haddi's bold vocals.

"I'd Like To" is macho swagger at its best & worst. Easily the funniest song you'll ever hear about trying to get laid. Not to mention the dirtiest. "As I stare into your big brown eyes, I can't help but see myself between your thighs" are definitely great lyrics to get drunk to at a noisy bar. But beneath the steamy layers of innuendo is the wink/nudge reminder that we are all humbled & vulnerable on the sexual battleground ("Holy shit- you've got a brain!"). Aerosmith would do well to cover this one.

"Six" - the radio-friendly power ballad, proves to be a spoof of itself thanks to some hilarious studio banter. Marching somberly on in power ballad nobility, the anthem is abruptly halted by Chain vocalist Matt Cash, who wants to try a softer arrangement.

"Seven" - mellow love song about the ache of being smitten, sweetly decorated with jazzy guitar.

"No Little Girl" - is the female swagger counterpart to "I'd Like To". Maya Haddi delivers a husky no-nonsense report from the ladies' side of the sexual battleground. "I feel much more than you know", she growls. This is a strong woman who demands to be regarded as an equal, and will not be coddled. I like this song (for obvious reasons).

Ah... "Infrared" ... time to add some quarters & punch this up for multiple plays! HP's concession to the prog-starved is full of the kind of giddy goodies Genesis or The Buggles used to cram into their poppier efforts. About the simple Tech Age device we are umbilically attached to: the TV remote. As we loll in our La-Z-Boys and surf the tube, we bask in the Lie that ~we~ control how our brains are affected by the oodles of information bombarding us. But are we?

"Nothing is Forever", according to HP, is about his dogs Fenni & Boo, whose sweet faces adorn the cover art of "13 Days". "I open up the door and there you are... you make my days" ...Unconditional love is the glue of friendship... The song opens gently with the now-trademark Henning Pauly Prog Banjo, and if that weren't unconventional enough, takes jawdropping turns through progmetal into blues. The tune also explores the fear of loss ("what am I to do without you"). Victoria Trevithick's ebullient vocals will surely make you smile.

"Waiting For A Revolution" reminds me a bit of Mike + the Mechanics "Silent Running"... Endtimes paranoia very pertinent in the Post-9/11 culture. The music strongly reflects the urgency of the scenario.

"When Kings & Queens Collide" lyrically casts the game of love onto the chessboard. An unexpected gospel coda caps off this clever acoustic ballad.

"13 Days" Okay, I'll admit I have no idea what these lyrics are about, but they are enjoyably obscure. I was actually too busy drooling over HP's Crim-laced Warr guitar and face-melter solo.

Henning Pauly *never* skimps musically; and for all his protestations that 13 Days "isn't prog", the cd packs enough sensibilities of the genre to satisify. Smart & sassy, 13 Days is pop for brainiacs pulling a boisterous all-nighter. ENJOY!


Review by Oscar Quintero

Hey guys, here's my 0.02 e-3 mexican pesos...

Henning Pauly is mastermind of probably one of the greatest albums in prog: Frameshift (shoot me, that's how i feel about it). Anyways, he is currently working on two projects: Chain.exe and Babysteps.

What happens when you cant' take it any longer?

Well, ask Henning. He wrote an album in 13 days. Yes, the album was written, recorded, and all the artwork, etc.. was finished in 312 hours.

What was the end product?

Anything but prog. Henning created an album that contained no prog. Anyways, the album consists only in songs written with guitar, bass and drums in mind. No synthesizers, but yes, we have banjo again, and warr guitar in this one.

Anyways, 13 days contains 13 songs, with 11 singers, including Jody Ashworth from Trans Siberian Orchestra, Matt Cash from Chain, and Nik from Frameshift (his last name is to complicated to even copy-paste ), and other special guests.

Standout tracks include I've Had Enough, All I Ever Wanted, the exciting Three, Forever young, the funny track Six (love the ballad part btw), Seven, the fast paced Infrared, the banjo track Nothing is Forever, Waiting for a revolution, and 13 days. This are my favorite tracks of this album...

The other ones, although they are strong songs, they are not my cup of tea...I'll post this cause theres a system shutdwn shit virus going on.

Continuing with my review, while the other songs are strong, they are not my cup of tea. For some reason, I just can't listen to them more than once.

Anyways, this is a cd that's definitely worth getting. I'm a big fan of Henning but I still enjoy some good commercial rock. I think this album could get excellent airplay, but again, it's main purpose was for Henning to Unprog himself a little bit, and that's why I play it too. Sometimes you need to unprog yourself.

Anyways, I like the album. It's a great album, and i really recommend it. It's catchy, has some great choruses (and catchy) and banjo. what else do you want?


Review by Davide Guidone for Heavy Metal Portal

Dopo il successo del progetto Frameshift, Henning Pauly ritorna con un disco che lui stesso definisce "just for fun". Sì, perché questo album anzitutto rappresenta un divertissement per il compositore tedesco, un qualcosa di completamente nuovo per la sua giovane, ma già brillante carriera. Un lavoro composto in solo tredici giorni (da qui il nome del disco), con undici cantanti differenti, tra cui Jody Ashworth (Trans Siberian Orchestra), Matt Cash (Chain) e Nik Guadagnoli (Frameshift). Il polistrumentista teutonico si è posto come obiettivo quello di realizzare un pezzo al giorno, che potesse rappresentare qualcosa di più facile ascolto e per una volta tanto lontano da sonorità progressive. 13 Days è un 'opera di guitar rock, impostata solamente su voce, chitarra, basso e batteria, ma, pur prevedendo melodie facili ma allo stesso tempo accattivanti, propone degli arrangiamenti sorprendentemente ricercati; soprattutto se si considera l'esiguità di tempo a disposizione per la sua completa realizzazione. I brani contenuti sono molto vari, perché si passa dal rock più chitarristico alle ballate pop, al blues e al rock'n' roll. Henning in questo disco ci mostra la sua maggiore influenza per le sei corde: Joe Satriani; spesso si può notare il suo ascendente negli assolo, che ricercano sempre il gusto e non la tecnica fine a se stessa. Simpatica nota di contorno: alla fine si può ascoltare una ghost track in cui Pauly ringrazia tutte le persone che in questi anni lo hanno aiutato nel suo viaggio nella musica.

Un disco per tutti

02-06-2004
Davide Guidone

Review by Ragazzi

Gitarrist und Komponist Henning Pauly ist der Kopf seiner Bands Chain und Frameshift. Sonst im Progressive Rock aktiv, hat er sich mit "13 Days" in den gitarrengeprägten Poprock begeben. Nachdem Henning Pauly zur selben Zeit an einem neuen Chain-Album gearbeitet und eine Rockoper geschrieben hat, musste er eine Pause machen, um den Kopf frei zu bekommen. Dazu wollte er in 13 Tagen ein komplettes Album ohne viel Aufwand einspielen - Gitarre, Bass und Schlagzeug - geradeaus rockende Songs, nichts Kompliziertes; schlichten, deftigen, griffigen Rock. 13 Stücke sind es geworden, die er mit Eddie Marvin am Schlagzeug eingespielt hat. Pauly hat eine Menge Freunde, die gute Sänger sind, so wurden für "13 Days" 11 (!) Sänger ausgesucht, Jody Ashworth (Trans Siberian Orchestra), Adam Evers, Arthur Blume, Jason McSheehy (Endgam), Victoria Trevithick, Charles Chemery (Julia Fly), Joe Capraro (Elseworth, Endgam), Maya Haddi, Matt Cash (Chain, Frameshift), Nik Guadagnoli (Frameshift) und Edward Heppenstall, die allesamt ausdrucksstarke, sehr unterschiedliche Stimmen haben. Die Songs rocken ganz nett, sind modern arrangiert, gehen schnell ins Ohr, aber ebenso schnell auch wieder raus. Die Songs haben es drauf, als Radiofutter durchzugehen, unsympathisch sind sie nicht, aber auch nichts Besonderes. In der Masse der guten Veröffentlichungen wird das Album wohl untergehen. Dass "13 Days" bei Progrock Records erscheint, sollte nicht täuschen. Mit Progressive Rock hat es nichts zu tun.

Review by Sonny's Rock and Metal Heaven

Bis zur Veröffentlichung des kongenialen FRAMESHIFT-Debüts "Unweaving The Rainbow" (feat. James LaBrie/ DREAM THEATER) war der deutsche Gitarrist Henning Pauly ein ziemlich unbeschriebenes Blatt für den Verfasser dieser Zeilen. Mittlerweile ist ½ Jahr vergangen und der Saitenvirtuose mit Wahlheimat in Twin Peaks/ Kalifornien steht mit seinem Solo-Album "13 Days" vor der Tür. Im Gegensatz zum eingangs erwähnten Debüt seines neuen Projektes bewegt sich der Meister diesmal nicht in progressiven Gefilden, sondern hat unter der Mithilfe elf verschiedener SängerInnen ein Gitarren Rock-Album mit 13 herzerfrischenden Songs eingespielt, das abwechslungsreicher nicht sein könnte. Während der Opener "I've Had Enough" (Jody Ashworth/ TRANS SIBERIAN ORCHESTRA), das von den Gitarren an "The Edge" von U2 erinnert, ziemlich zielstrebig nach vorne abrockt, kommt das von ADAM EVERS vorgetragene "All I Ever Wanted" aufgrund der moderngehaltenen Sprechgesang-Passagen etwas kantig - aber nicht minder schwungvoll - aus den Boxen. Melodisch-bizarr und sphärisch geht es hingegen mit "Three" (Joe Capraro/ ELSEWORTH, ENDGAM) zur Sache bevor MAYA HADDI mit dem akustisch angelegten "Forever Young" (schlichtweg genial) als erste Frau ins Geschehen von "13 Days" eingreift. Klar, kann sich der Multi-Instrumentalist seiner Vorliebe für progressive Töne nicht gänzlich erwehren und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass derartige Elemente bei Songs wie "Infrared" (Nik Guadagnoli/ FRAMESHIFT) oder "Waiting For A Revolution" gelegentlich durchblicken. Erstere erinnert im Refrain sogar des öfteren an den Evergreen "Puttin' On The Ritz" (FRED ASTAIRE oder TACO). Ein gutes Gitarren Rock-Album kommt natürlich nicht ohne eine gehörige Portion Blues und eine verfeinernde Prise Soul aus. Jene unabdinglichen Zutaten entfalten in Form "Seven" (Jason McSheehy/ ENDGAM) und "Nothing Is Forever" (VICTORIY TREVITHICK) bzw. "I Like To" (EDWARD HEPPENSTALL) ihre nahezu unbeschreiblich Magie. Als weitere Anspieltipps möchte ich euch die von Herrn Heppenstahl gefühlvoll in Szene gesetzte Acoustic-Ballade "When Kings & Queens Collide" und den abschließenden Titeltrack, der durch die Kombination von Charles Chemerys mystischem Gesang mit progressiv verkleideten Reggae-Rhythmen ein ganz besonderes Flair aufbaut. Ein weiterer großer Pluspunkt von "13 Days" ist die Tatsache, dass man beim Hören dieser Scheibe nie im Entferntesten darauf kommen könnte, es handle sich hier um ein Solo-Album eines Gitarristen. Zwar hat Herr PAULY sämtliche Gitarren sowie Bass und Banjo selbst eingespielt und lässt sich zu der ein oder anderen Solo-Einlage verleiten, aber diese spielen sich alle in einem äußerst songdienlichen Niveau ab. Zur Unterstützung in der Rhythmus-Fraktion hat er Gottlob auf einen Drum-Computer verzichtet und mit FRAMESHIFT-Kumpel Eddie Marvin einen Schlagwerker aus Fleisch und Blut mit ins Studio geholt. Angesichts der Tatsache, dass dieses Album ohne große Überlegung in sage und schreibe 13 Tagen - nur um mal schnell den Kopf freizubekommen - zwischen den Arbeiten zum zweiten CHAIN-Album bzw. der Rockoper "Babysteps" geschrieben und produziert wurde, kann man hier durchaus von einem Meisterwerk sprechen. Eine derart starke Scheibe bringen andere Musiker in einem ganzen Leben nicht zustande... Mein aufrichtiges Kompliment Herr PAULY!
PS. die "special thanks" befinden sich sozusagen als "hidden track" auf der CD anstatt in gedruckter Form im Booklet. Natürlich vorgetragen von HENNING PAULY himself! Eine nette und sehr persönliche Geste, wie ich finde!
Also meine Wenigkeit ist mächtig darauf gespannt, welche Überraschungen Herr PAULY auf dem nächsten CHAIN-Album und seiner Rockoper "Babysteps" für seine Fangemeinde parat hat.

Sonny

Review by www.metal-inside.de

Ein Album, das sich schwer beschreiben lässt. Der in Hirschhausen geborene HENNING PAULY hat auf dieser Solo-Scheibe dreizehn Tracks zusammen gestellt, welche die unterschiedlichsten Facetten seines musikalischen Könnens widerspiegeln. Verstärkung geholt hat sich der Frameshift-Gitarrero dabei von nicht weniger als elf verschiedenen Sängern. Die Range reicht hierbei von rockigeren Stimmen bis hin zu eher im klassischen Bereich angesiedelten Organen (Jody Ashworth singt u.a. beim Trans Siberian Orchester). So unterschiedlich die Stimmen, so divers auch die Tracks – von ganz ruhigen Klängen über funkige Rhythmen bis hin zu straighten Rocktunes reicht PAULY´s Spektrum. So wird´s zwar nicht so schnell langweilig, mir persönlich fehlt jedoch speziell wegen des Sängerwirrwarrs ganz klar der rote Faden. Anspieltipp: "Six" (sinnigerweise Track Nummer sechs).

Review by Progressive Waves

Henning Pauly est le guitariste de Chain et l'initiateur de Frameshift (avec James La Brie au chant). Bourreau de travail, il oeuvrait en même temps sur le deuxième album de Chain et sur un opéra rock, quand il décida de faire un break avec pour challenge de créer et d'enregistrer 13 chansons en 13 jours. Ainsi est né cet album justement nommé "13 days".

La musique est entièrement interprétée par Henning qui prouve ainsi qu'il n'est pas que bon guitariste, alors que les vocaux sont confiés à pas moins de onze intervenants.
De par la multiplicité des chanteurs et la volonté de Pauly de se démarquer de sa ligne progressive habituelle, cet album est un patchwork de styles et de sonorités.
Les treize titres sont tous de bonne facture, qu'ils soient hard FM, simplement pop, funky, folk, bossa jazzy, ou blues rock.

Difficile pour moi de faire ressortir un tendance dans ce disque. Chacun pourra y trouver, selon ses goûts, trois ou quatre titres plus intéressants que les autres. Personnellement, je citerai "Seven" et son tempo sud américain à la Santana, ou "Forever Young" dans la catégorie balade folk à la Emilou Harris.
Rien de très grand, mais rien de mauvais dans ce "13 days" dont la variété nivelle l'agrément d'écoute vers le bas. Je n'arrive pas apprécier cet album sur la longueur et pourtant, objectivement, je trouve qu'il y des passages d'excellente facture. Il faut donc l'échantillonner pour en tirer le meilleur parti.